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Therapien
Offene Operationen
Wir versuchen, unseren Patienten immer die schonendste Behandlung anzubieten, leider ist in vielen Fällen eine offene Operation unumgänglich. In den folgenden Texten wollen wir Ihnen die häufigsten Operationen erläutern und ihnen so viele Informationen geben, dass sie beruhigter in unsere Klinik kommen können.
Die Operation wird in lokaler Betäubung des Halses durchgeführt. Der Patient ist wach, nur Haut und Gewebe sind schmerzunempfindlich.
Es wird ein schräger Schnitt an der Seite des Halses gemacht, um Zugang zur Halsschlagader zu bekommen. Die Halsschlagader wird vorübergehend abgeklemmt.
Die Halsschlagader kann eröffnet werden und die Ablagerungen werden entfernt. Das Blutgefäß wird dann durch einen erweiternden Kunststoffflicken wieder verschlossen.
Die Haut wird durch selbstauflösende Fäden verschlossen. Das größte Risiko der Operation ist die Entstehung eines Schlaganfalls während oder nach der Operation. Wird die Halsschlagader während der Operation abgeklemmt, kann der Arzt durch die lokale Betäubung mit dem Patienten sprechen und so eventuelle Veränderungen des Befindens erfahren. Stellen sich Symptome ein, wird eine Gefäßumleitung hergestellt, die das Gehirn mit Blut versorgt.
Nach der Operation muss der Patient etwa zwei bis drei Tage im Krankenhaus bleiben. Die Wundheilung dauert etwa zwei Wochen. Fäden müssen nicht gezogen werden. Die Blutergüsse und Schwellungen sind in diesem Zeitraum meist abgeklungen. Schmerzen des Halses können gut mit Schmerztabletten behandelt werden
Die operative Therapie des Bauchaortenaneurysma wird seit vielen Jahrzehnten durchgeführt und ist in unserer Klinik ein Routineeingriff. Aneurysmen, welche bis zu den Abgängen der Nierenarterien reichen oder gar darüber hinaus, bedeuten eine aufwendigere Operation, da bei diesen Aneurysmen die Gefahr besteht, die Durchblutung der Nieren- und Darmarterienarterien zu blockieren.
Bei der offenen Operation erfolgt die Eröffnung des Bauches. Oberhalb und unterhalb der Arterienerweiterung wird das Blutgefäß abgeklemmt und längs eröffnet. Als Ersatz des erkrankten Abschnittes wird eine Kunststoff-Gefäßprothese (Rohr oder Y-Prothese) mittels feiner Nähte an die verbliebenen Gefäßenden angenäht. Nach Freigabe des Blutstromes wird die ursprüngliche Arterienwand zum Schutz der umgebenden Organe um die Prothese gelegt. Die Operationsdauer beträgt etwa zwei bis drei Stunden.
Nach der Operation wird der Patient auf der Intensivstation überwacht. Der gesamte Krankenhausaufenthalt dauert etwa acht bis 14 Tage. Die Erholungsphase bis zur Arbeitsfähigkeit nimmt mindestens vier Wochen in Anspruch.
Bei Verschlüssen der Becken- und Beinarterien
Die Umleitungsoperationen erfordern in den meisten Fällen eine Vollnarkose, da die Operationsdauer oft zwei bis drei Stunden beträgt und die notwendigen Schnitte ausgedehnt sind.
Verengungen und Verschlüsse der Aorta und der Beckengefäße
Bei Verengungen und Verschlüssen der Aorta und der Beckengefäße, die nicht mehr durch Ballondilatation und Stents behandelt werden können, muss eine Y-Prothese implantiert werden. Die Operation erfordert auf jeden Fall eine Vollnarkose. Der Bauchraum muss eröffnet werden, um die Hauptschlagader freizulegen. Ebenso müssen die Leistenschlagadern freigelegt werden. Als Ersatz des erkrankten Abschnittes wird eine Kunststoff-Gefäßprothese (Y-Prothese) mittels feiner Nähte an die Gefäße angenäht. Die Wunden werden schichtweise wieder verschlossen. Die Operationsdauer beträgt etwa zwei bis drei Stunden, nach der Operation wird der Patient auf der Intensivstation überwacht. Der gesamte Krankenhausaufenthalt dauert etwa acht bis 14 Tage.
Ausschälung der Leistenschlagader
Die Ausschälung der Leistenschlagader (Thrombendarteriektomie und Patchplastik), auch Leistendesobliteration genannt, ist ein häufig durchgeführter Eingriff, der den Patienten nicht stark belastet. Diese Operation kann auch mit einer rückenmarksnahen Betäubung durchgeführt werden. Über einen Leistenschnitt werden Leistenschlagadern freigelegt, die Gefäße werden abgeklemmt und eröffnet, die Ablagerungen können ausgeschält werden. Die Gefäße werden durch einen erweiternden Kunststoffflicken wieder verschlossen.
Verschluss der Oberschenkelarterie
Zur Überbrückung eines Verschlusses der Oberschenkelarterie wird eine Umleitung aus Kunststoff oder der körpereigenen Vene angelegt. Der Bypass verläuft zwischen der Schlagader in der Leiste und der Knieschlagader. Je nach Höhe des Anschlusses unterscheidet man Bypässe oberhalb und unterhalb des Kniegelenkes. Ist die Knieschlagader auf ihrem gesamten Verlauf verschlossen und ist meist auch nur noch eine gute Unterschenkelschlagader vorhanden muss der Bypassanschluss dort erfolgen. Man verwendet für diese Bypässe wenn möglich nur eine körpereigene Vene, da Kunststoffbypässe nicht lange genug offen bleiben. Verwendet wird die Vena saphena magna. Sie verläuft an der Innenseite des Beines vom Fuß bis zur Leiste. Sie gehört zum oberflächlichen Venensystem und liegt direkt unter Haut und Fettgewebe. Sie wird auch für Herzbypässe verwendet.
Oft und wenn möglich belässt man die Vene in ihrer anatomischen Lage. Sie wird in der Leistenregion auf die Leistenschlagader genäht. Anschließend zerstört man die Venenklappen, da das Blut jetzt eine andere Flussrichtung hat. Dann wird das Ende der Vene auf das Empfängergefäß (Unterschenkelarterien) genäht. Nun müssen noch alle Äste der Vene aufgesucht und unterbunden werden, um einen uneingeschränkten Blutfluss zum Unterschenkel und Fuß zu bekommen. Diese Form des Bypasses wird in-situ-Bypass genannt. Ist dies nicht möglich, kann die Vene ganz entnommen oder die Vene der Gegenseite genommen werden und wie ein Kunststoffbypass eingepflanzt werden.
Minimalinvasive Verfahren
Die Operation erfolgt in Vollnarkose oder Regionalanästhesie. Über Schnitte in den Leisten werden die Leistenschlagadern freigelegt. Die Katheter werden über die Leistengefäße eingeführt und die Prothese unter Röntgen-Kontrolle schrittweise im Aneurysma (der Arterienerweiterung) und der benachbarten Gefäßregion freigesetzt. Die Katheter werden komplett aus dem Blutgefäß entfernt. Die Leistenschlagadern werden übernäht und es wird eine Kontrolle der Durchblutung der Beine durchgeführt. Die Hautschnitte in den Leisten werden wieder verschlossen. Nach der Operation müssen Sie etwa drei bis vier Tage im Krankenhaus bleiben.
Ballondilatation und Stentimplantation von verengten oder verschlossenen Schlagadern ist ein minimal-invasives, interventionelles Verfahren, das angewendet wird an den Schlagadern der Nieren, des Darmes und den Becken- und Beinschlagadern. Dieses Verfahren ermöglicht es oft, den Blutfluss wiederherzustellen oder zu verbessern.
Zur Beseitigung der Gefäßverengungen und -verschlüssen wird ein Kathetersystem über die Leistenschlagader eingeführt. Dies geschieht in örtlicher Betäubung und ist weitestgehend schmerzfrei. Das Kathetersystem wird dann unter Röntgenkontrolle bis an den Ort der Verengung vorgeführt. Die Verengung oder der Verschluss werden vorsichtig sondiert und mit einem Ballon aufgedehnt (dilatiert). Manchmal kann zusätzlich die Auflösung von Blutgerinnseln mit einem Medikament erforderlich sein, das über einen millimeterdünnen Katheter in das Gerinnsel injiziert wird (Lyse). Meist wird zusätzlich eine innere Gefäßstütze aus Metallmaschen (Stent) eingesetzt. Auch dies geschieht über das eingeführte Kathetersystem. Ist die Behandlung erfolgreich abgeschlossen, wird der Katheter aus der Leistenarterie entfernt. Um eine Blutung aus dem kleinen Loch in der Leistenschlagader zu verhindern, wird die Leiste zunächst durch den Arzt abgedrückt (20-45 Minuten, je nach Größe des Katheters), anschließend wird ein Druckverband angelegt. Mit diesem muss der Patient je nach Größe des Katheters sechs bis zwölf Stunden strenge Bettruhe einhalten.
Die Ergebnisse der Gefäßbehandlungen sind abhängig von der erkrankten Gefäßregion, andererseits vom Ausmaß des Gefäßbefalls durch die Arteriosklerose. So wird zwar häufig eine vollständige Beseitigung der Beschwerden erreicht, manchmal kommt es jedoch lediglich zu einer Verbesserung der Beschwerden.
Bei der Therapie von Beckenarterieneinengungen wird ein unmittelbarer Erfolg bei über 95 Prozent der Patienten erreicht, wobei über 90 Prozent der Patienten in den ersten fünf Jahren keine erneute Behandlung benötigen. Bei kurzstreckigen Gefäßengstellen und -verschlüssen der Oberschenkel- und Kniegelenksarterien beträgt die unmittelbare Erfolgsrate 70 bis 80 Prozent bei einem Langzeiterfolg von etwa 60 bis 70 Prozent. Schlechtere Ergebnisse finden sich aufgrund der geringen Gefäßdurchmesser bei Erkrankungen der Unterschenkelarterien.
EVLT (Lasertherapie)
Bei dieser Therapieform wird die Vene durch Hitzeeinwirkung verödet. Die Hitze wird durch einen Katheter auf die Venenwand übertragen. Der Katheter selbst wird über einen kleinen Hautschnitt am Unter- bzw. Oberschenkel in die Vene eingeführt.
Die Komplikationsrate des Verfahrens ist insgesamt niedrig. Während die Erfolgsraten innerhalb der ersten drei Jahre (längere Zeiträume werden noch nicht überblickt) mit der Stripping-Operation vergleichbar sind, haben die Patienten nach der EVLT eine bessere Lebensqualität als nach der Stripping-Operation und können schneller wieder ihren täglichen Aktivitäten nachgehen und zur Arbeit zurückkehren.
Allerdings liegen für dieses neue Verfahren noch keine Langzeitergebnisse vor, so dass nicht vorhergesagt werden kann, ob dieses Verfahren nach zehn Jahren ebenso gut abschneidet wie die klassische Operation.
Radiofrequenztherapie (RFA)
Bei dieser Therapieform wird ebenfalls Hitze durch einen Katheter auf die Venenwand übertragen. Der Katheter selbst wird über einen kleinen Hautschnitt am Unter- beziehungsweise Oberschenkel in die Vene eingeführt. Hierdurch kommt es zu einem Verschluss der erkrankten, oberflächlichen Vene. Es treten selten Komplikationen auf. Im Vergleich zur Lasertherapie scheinen weniger Komplikationen aufzutreten.
Für die RFA liegen bisher Fünf-Jahresergebnisse vor. In diesem Zeitraum ist die RFA genauso erfolgreich in der Behandlung der Krampfadererkrankung wie die klassische Stripping-Operation. Allerdings liegen auch für dieses neue Verfahren noch keine Langzeitergebnisse vor, so dass nicht vorhergesagt werden kann, ob dieses Verfahren auch noch nach zum Beispiel zehn Jahren ebenso gut abschneidet wie die klassische Operation.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode besteht jedoch darin, dass die Patienten nach der Operation weniger Schmerzen und Nebenwirkungen verspüren, schneller wieder aktiv sind und somit auch schneller wieder zur Arbeit zurückkehren können.
Zur Beseitigung der Verengung in der Halsschlagader wird in örtlicher Betäubung ein Kathetersystem über die Leistenschlagader eingeführt. Über dieses Kathetersystem wird dann unter Röntgenkontrolle ein Behandlungskatheter bis an den Ort der Verengung vorgeführt. Die Verengung wird vorsichtig sondiert. An der Spitze des Behandlungskatheters ist auf einem Ballon ein Stent platziert. Ist die richtige Position erreicht, wird der Ballon aufgeblasen und der Stent entfaltet sich. So wird die Engstellung eröffnet.
Ist die Behandlung erfolgreich abgeschlossen, wird der Katheter aus der Leistenarterie entfernt. Um eine Blutung aus dem kleinen Loch in der Leistenschlagader zu verhindern, wird die Leiste zunächst durch den Arzt abgedrückt, anschließend wird ein Druckverband angelegt. Mit diesem muss der Patient je nach Größe des Katheters sechs bis zwölf Stunden strenge Bettruhe einhalten, damit eine Nachblutung verhindert wird. Eine Entlassung ist oft schon kurz nach der Behandlung möglich.
Diese Methode ist noch neu und nicht vollständig überprüft. Die Langzeitergebnisse für diese Methode stehen noch aus. Aus diesem Grunde wird diese Methode in unserem Hause zumeist in besonderen Fällen angewandt, wo die offene Operation nicht möglich oder schwierig ist.