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Sekundäre Varikosis
Als sekundäre Varikosis bezeichnet man die nicht anlagebedingte Schwächung der Venenwand als eine Folge einer tiefen Beinvenenthrombose (Phlebothrombose), bei der das Blut nur noch teilweise durch die tiefen Beinvenen abfließt und zum größeren Teil über die oberflächlichen Venen umgelenkt wird. Die vermehrte Blutmenge führt zu einem Druck- und Volumenanstieg in den tiefen und oberflächlichen Venen. Es kommt zu einer Überdehnung der Venenwand mit nachfolgendem Funktionsverlust der Venenklappen. Hierdurch werden auch die Verbindungsvenen in die Tiefe (Venae perforantes) insuffizient.
Der Begriff postthrombotisches Syndrom findet Anwendung beim klinischen Bild einer schweren chronisch-venösen Insuffizienz gegebenenfalls mit Ulcus cruris, die sich als Folge einer oft Jahre zurückliegenden Phlebothrombose entwickelt hat. In der Phlebographie zeigt sich bei diesen Patienten ein zum Teil schlecht rekanalisiertes tiefes Beinvenensystem mit ausgeprägten Klappenschäden.
Die Pathophysiologie ist gekennzeichnet durch den fibrotischen Umbau von Haut, Unterhaut, Faszie und Muskulatur auf dem Boden einer chronischen Stauungshypoxie mit Ausbildung eines chronischen Kompartmentsyndroms. Das Krankheitsbild ist vielgestaltig und reicht von der diskreten Schwellungsneigung bis zu schwersten trophischen Störungen mit Stauungssyndrom im Bereich des distalen Unterschenkels und unter Umständen zirkulären Ulzerationen.
Der Schweregrad eines postthrombotischen Syndroms lässt sich nur aufgrund morphologischer und funktioneller Untersuchungen beurteilen. Die Doppler- und Duplexsonographie eignen sich zur Darstellung von Refluxphänomenen in den tiefen Venen, sowie zur Beurteilung der Morphologie der Venenwand und der Venenklappen. Zur umfassenden Beurteilung morphologischer Veränderungen des Venensystems ist eine Phlebographie der Bein- und Beckenvenen sowie der V. cava inferior erforderlich.
Lichtreflexionsrheographie, Venenverschlussplethysmographie und Phlebodynamometrie können in der weiteren Diagnostik hilfreich sein zur Beurteilung der Druckverhältnisse im tiefen Venensystem in Ruhe und nach Betätigung der Wadenmuskelpumpe sowie zur Beurteilung des venösen Abstroms.
Bei der sekundären Varikosis kann die Operations-Indikation ebenfalls im Sinne einer primären oder sekundären Prophylaxe des Ulcus cruris gegeben sein, sofern durch die Exhairese der Sekundärvarizen keine zusätzliche Beeinträchtigungen des kollateralen Abstroms zu erwarten sind. Diese Patienten müssen zumeist auch nach einer Varizen-OP auf Dauer mit Kompressionsstrümpfen behandelt werden.
Weitere Therapieformen betreffen die gezielte Behandlung eines Ulcus cruris. Hierzu gehören insbesonders die paratibiale Fasziektomie und/oder Faszienresektion (zur Druckentlastung bei chronischem Kompartment-Syndrom).