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Primäre Varikosis
Bei der primären Varikosis handelt es sich um eine degenerative Wanderkrankung der epifaszialen, intrafaszialen und transfaszialen Venen der Beine. Unter dem Einfluss verschiedener Manifestationsfaktoren (zum Beispiel Orthostasebelastung) können sich im Laufe des Lebens in unterschiedlicher Ausprägung und Schweregrad Krampfadern (Varizen) entwickeln. International hat sich heute die klinische Einteilung (C) nach der CEAP-Klassifikation durchgesetzt. Zusätzlich können bei Bedarf in der CEAP-Klassifikation ätiologische (E), anatomische (A) und pathophysiologische (P) Kriterien berücksichtigt werden.
Die primäre Stammvarikosis der Vena saphena magna ist eine sehr häufige und relevante Erkrankung. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, die Prävalenz nimmt jedoch mit steigendem Lebensalter zu. Berücksichtigt man die aktuelle epidemiologische Datenlage, so erkrankt nahezu jeder zweite Erwachsene in Deutschland im Verlaufe seines Lebens an Krampfadern, bei 15 Prozent der Erkrankten besteht zudem ein erheblicher Leidensdruck. In einer Erhebung zur Prävalenz der Varikose in der Bundesrepublik Deutschland von 2003, der Bonner Venenstudie, fanden sich bei 12,4 Prozent der Männer und 15,8 Prozent der Frauen eine medizinisch bedeutsame primäre Varikosis ohne Zeichen einer chronisch-venösen Insuffizienz (CVI). Bei 11,6 Prozent der Männer und 14,9 Prozent der Frauen bestanden venöse Ödeme und 9 Prozent der Untersuchten hatten eine krankhafte Varikose mit leichter venöser Insuffizienz. Eine fortgeschrittene CVI (CEAP: C4-C6) fand sich bei 3,8 Prozent der Männer und 3,4 Prozent der Frauen und 1 Prozent der Untersuchten wiesen ein florides Ulcus cruris auf.
Der Gold-Standard in der präoperativen Diagnostik der primären Stammvarikosis ist die farbkodierte Duplexsonographie. Sie ist nicht invasiv, gut reproduzierbar und kann alle relevanten Fragen präoperativ beantworten (Durchgängigkeit und Insuffizienz des tiefen Venensystems, akute oder chronische Thrombosen, anatomische Varianten).
Die klinische Symptomatik der primären Stammvarikosis ist sehr variabel, wobei das Ausmaß der Krampfaderbildung nicht streng mit den klinischen Beschwerden korreliert ist.
Eine relative Operationsindikation ergibt sich bei gelegentlichen Beschwerden (zum Beispiel Spannungsgefühl, Schweregefühl) oder bei prophylaktischen Erwägungen.
Eine absolute Operationsindikation ist gegeben bei regelmäßigen typischen Beschwerden (Dysästhesien, Juckreiz, Schweregefühl, Spannungsgefühl, Schwellneigung, Wadenkrämpfe, Schmerzen), bei stattgehabter Varizenblutung, Thrombophlebitiden bei Varikosis, trophischen Weichteilläsionen (Induration, Pigmentierungen, Dermatitis, Ekzem, Atrophie) sowie bei Vorliegen eines Ulcus cruris venosum.